Montag, 30. Mai 2011

Was willst du denn in Afrika?

Was willst du denn in Afrika?
Flieg doch nach Australien oder in die USA, dann erlebst du wenigstens etwas.

Ich habe aufgehört mitzuzählen, wie oft ich diese Sätze im letzten halben Jahr zu hören bekam. Oft genug, um darin geübt zu sein, den Ärger darüber zu ignorieren und immer und immer wieder zu erklären.
Zu erklären, dass Afrika mehr ist als Hunger, Gewalt und Krankheiten, dass Afrika bunter ist als das europäische Klischeebild einer einzigen ewigen Steppenlandschaft. Und dass ich mich bewusst für Afrika entschieden habe.

Aus zwei Gründen: Ich möchte helfen und ich möchte lernen.

Ich möchte helfen, diese eine Welt aufzubauen. Nicht die zweite oder die dritte Welt, sondern diese eine Welt.
Ich werde nicht die Welt verändern. Ich werde nicht die Ungleichheit zwischen Nord-und Südhalbkugel beseitigen. Ich bin kein kleiner König, der weiß, wie die Probleme dieser Erde zu bewältigen sind. Aber ich kann von meinem deutschen Leben erzählen, ich kann den Deutschen das ferne Land Ghana durch meine Eindrücke näher bringen, ich kann Berührungspunkte schaffen. Denn dort, wo Kontakt besteht, bleibt wenig Platz für Vorurteile und Intoleranz. Darin sehe ich meine Hauptaufgabe: Respekt und gegenseitiges Verständnis entwickeln.

Und ich möchte lernen. Wie die Menschen in Ghana leben, wie sie denken und reden, wo die Unterschiede liegen und wo die Gemeinsamkeiten. Ich möchte diese Kultur erleben, die auf mich so viel froher und lebensechter, schwungvoller und herzlicher wirkt als meine eigene.

Das will ich in Afrika.

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