Montag, 27. Juni 2011

Abschied

"We say goodbye. At least we try", sang der Schulchor zu meiner Schulentlassungsfeier.
Blumen, Abiturzeugnis und viele, viele Worte. Worte wie "neuer Lebensabschnitt", "neue Wege" und "hoffentlich irgendwann mal wiedersehen".

Wenn alle von Abschied reden, beginnt man, darüber nachzudenken.
Und erkennt, dass Abschied kommt, bevor man gehen kann.
Abschied. Der verdammt schwer ist. Weil es verdammt schwer ist, zu gehen, ohne das Herz zu zerreißen, wenn das Herz doch an allem hängt.

Ich habe in 12 Schuljahren so viel gelernt. Jetzt lerne ich, weiterzugehen, nach vorn zu blicken und Altes hinter mir zu lassen. Ich lerne, nichts mitzunehmen außer unzähligen schönen Erinnerungen. Wenn ich in einem Jahr wiederkomme, ist es vielleicht noch da...

I say goodbye. At least I try...

Donnerstag, 23. Juni 2011

Kinderspiel

Entwicklungshilfe - das muss nicht immer Brunnen bauen und Schulen gründen bedeuten.

In erster Linie soll etwas anderes entwickelt werden: Verständnis.
Statt Hammer und Nagel reicht dabei schon der Mund.

Deshalb war ich neulich Gast einer sehr aufgeweckten Grundschulgruppe mit großen Augen und offenen Ohren. Munter plapperten sie drauf los, vom Nachbar um die Ecke, der schon mal Urlaub in Afrika gemacht hat und vom großen Löwengehege im Leipziger Zoo. Ganz interessiert schauten sie sich die Bilder an, die ich mitgebracht hatte, und konnten sich fast gar nicht vorstellen, jeden Tag in Uniform zur Schule gehen zu müssen.
Aber den größten Spaß hatten sie sicherlich, als ich ihnen erklärte, wie sie in Ghana heißen würden. Denn dort ist es üblich, sich bei der Wahl des ersten Vornamens nach dem Wochentag zu richten, an dem das Kind geboren wird. Darf ich vorstellen? Ich, als an einem Mittwoch geborenes Mädchen, bin Ekuwa Melanie Weise.
Nach so viel Zugehöre durfte als Belohnung kräftig zu ghanaischer Musik getrommelt, geklatscht, getanzt und geschnipst werden.

Auch wenn sie nicht in Zukunft ihre Schulranzen auf dem Kopf tragen werden, Verständnis für die ghanaische Lebensweise konnten die Grundschüler trotzdem aufbringen.
Und letztendlich habe ich auch etwas dabei gelernt: Viele neue Spiele, die ich in zwei Monaten direkt mit den afrikanischen Kindern ausprobieren kann.

Freitag, 3. Juni 2011

Für die kleine Spende am Straßenrand

Wenn aller Länder Herren den gesetzlichen Feiertag nutzen, um sich wie kleine Könige zu fühlen, dann erkläre ich mich gern dazu bereit, ihnen diesen mit Bratwurst, kühlem Bier und leckerem Kuchen zu versüßen.

Man nehme eine Handvoll gute Freunde, einige Bierkästen und einen Grill, stopfe alles in Omis kleinen Opel und holpere damit an ein schattiges Plätzchen auf einer vielbewanderten Vatertagsroute. Wenn die Straßenkreidenwerbung nicht wirksam sein sollte, müssen Rad- und Wagenkolonnen eben per Hand angehalten werden. Der Rest läuft dann fast von allein...

In diesem Sinne ein großes Dankeschön an alle spendablen Gäste unseres improvisierten Straßencafés!


Musik: Shakira